Jährliches Schuhmachertreffen in Kamen
Die Mitglieder der Schuhmacher-Innung Hellweg-Lippe (zuständig für die Kreise Unna und Soest sowie die Stadt Hamm) trafen sich wieder in Kamen, um gemeinsam zu ihrem Grundstück „Schrubbhagen“ an der Seseke zu spazieren und es in Augenschein zu nehmen. Dieser jährliche und besonders historische Schnadegang fand bereits zum 186sten Male (!) statt.
Am Ufer des Flusses (die Seseke entspringt im Haarstrang und mündet bei Lünen in die Lippe) besitzt hier die Schuhmacher-Innung seit 1952 ein Grundstück, Adresse: Bahnhofstraße 13. „An dieser Stelle wurden -zumindest seit dem Mittelalter- die von den örtlichen Metzgern gelieferten Felle geschrubbt, bis sie die Qualität zum Gerben hatten“, erläuterte Arne Steinbrink (Werne), Obermeister der Innung.
Das frühere „Camen“ war lange Zeit eine Hochburg der Fellverarbeitung: Eine Schuhmachergilde kann innerhalb der Stadtmauern mindestens seit 1614 nachgewiesen werden; 1772 lebten hier 28 Schuster, im Jahre 1900 waren 50 Meister mit 28 Gesellen und fünf Lehrlingen gemeldet. Kamens Stadtmusuem zeigt heute unter anderem eine sehenswerte Schuhmacher-Abteilung. In den letzten Jahren war der „Schrubbhagen“ durch Pflasterarbeiten, eine Bank zum Verweilen sowie eine Stele mit historischen Erklärungen für Passanten aufgewertet worden.
Zur guten Tradition der heutigen Schuhmacher-Innung Hellweg-Lippe gehört deshalb der gemeinsame Schnadegang zum Grundstück; anschließend wurde in gemütlicher Runde –diesmal im nahegelegenen Restaurant „Kümpers“- über die aktuellen Fragen des Schuhmacher-Handwerks diskutiert.
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